Nur ein paar falsche Klicks ...


Ihre Risiken in der virtuellen Welt

Im Privatbereich sowie auch bei Unternehmen steht der Schutz von persönlichen Daten im Vordergrund. Das Risiko, dass sich Hacker Zutritt zu Ihren Kredit­kartendaten oder Accounts bei Banken verschaffen, kann zu großen Verlusten führen. Im Unternehmensbereich können firmeninterne Daten ausspioniert werden – oder sogar auf geheime Baupläne oder Produktentwicklungen zugegriffen werden – und damit die wichtigsten Daten, auf die ein Unternehmen aufbaut, in falsche Hände geraten. Auch der Identitätsklau ist eine große Bedrohung – wie würde es Ihnen gefallen, wenn jemand mit Ihren Daten – zum Beispiel im Darknet – verbotene Dinge verkauft oder kauft?

Trotz Virenschutz, Firewalls, regelmäßig geänderten Passwörtern und Zugangsdaten etc. gelingt es findigen Hackern immer wieder, diese zu knacken oder zu umgehen. Studien belegen, dass 51% der deutschen Internetnutzer in 2015 Opfer einer Cyberattacke wurden. 

Gefahren im Internet

Bitcom – der Digitalverband Deutschlands – weiß um die Gefahren im Internet Bescheid und erklärt die diversen Bedrohungen: 

Schadsoftware: Trojaner und Würmer
Sie existieren bereits seit Jahrzehnten und sind trotzdem immer noch die größte Cyber-Bedrohung: Würmer und Trojaner. Die Klassiker unter den IT-Schädlingen nisten sich unbemerkt in Computersysteme ein. Von dort aus übertragen sie dann sensible Daten wie Passwörter oder versenden wiederum infizierte E-Mails. Jeden Tag tauchen im Internet rund 350.000 neue Formen der Schädlinge auf. Schützen kann man sich dagegen durch aktuelle Versionen der Anti-Viren-Programme. Trotzdem bleibt nach aktuellen Erkenntnissen etwa die Hälfte aller Infektionen unentdeckt. Experten raten daher insbesondere professionellen Anwendern in Unternehmen und anderen Organisationen, die Abwehrmaßnahmen über die Endgeräte hinaus auf die Netzwerkarchitektur auszuweiten. Maßnahmen zur Früherkennung von erfolgreichen Angriffen sowie Strategien zur Wiederherstellung des Geschäftsbetriebs ergänzen diese rein präventiven Maßnahmen.

Schäden durch webbasierte Schadsoftware
Nichtsahnend lädt sich der Benutzer beim Besuch einer manipulierten Internetseite eine Schadsoftware herunter. Dann öffnen Sicherheitslücken in den häufig veralteten Zusatzprogrammen der Browser (Plug-Ins) den Schädlingen Tür und Tor. Allein im vergangenen Jahr haben Experten mehr als 145 Millionen Internetadressen identifiziert, über die Schadsoftware heruntergeladen werden konnte. Diese heimlichen Downloads, auch „Drive-by-Downloads“ genannt, gehören aktuell zu den größten IT-Bedrohungen, da sich die Viren rasant verbreiten. Um sich vor der Schadsoftware zu schützen, sollten Nutzer stets die aktuellste Version ihrer Plug-Ins (Flash, Java, Acrobat Reader u.a.) verwenden.

Infizierte Websites und mobile Apps
Cyberkriminelle fügen auf Webseiten bestimmte Codes ein, die das Aussehen der Homepage verändern können. Dieser Vorgang, auch als „SQL-Injection“ bekannt, ermöglicht das Ausspähen sensibler Login-Daten von diesen Seiten. Betroffen von solchen Angriffen sind aber auch Apps für Smartphones und Tablets. Am Computer hilft zum Schutz, Javascript oder Flash zu deaktivieren. Außerdem wird empfohlen, mobile Anwendungen nur aus den offiziellen App-Stores herunterzuladen, da diese auf Schadsoftware geprüft sind.

Botnetze
Botnetze sind Netzwerke, die aus mehreren Computern bestehen und von einem Botmaster kontrolliert werden. Botmaster können Passwörter oder andere persönliche Daten ausspähen, das Netzwerk für den automatischen Versand gefährlicher Spam- oder Phishing-Mails verwenden oder damit einen kollektiven Angriff auf ein IT-System starten (siehe nächsten Punkt). Nachdem zuletzt einige große Botnetze zerschlagen werden konnten, verändern die Betreiber ihre Strategie. Neben Computern integrieren sie zunehmend Smartphones, Webserver, Router oder andere vernetzte Geräte im Internet of Things in die Botnetze. Nutzer sollten zum Schutz aktuelle Software und die neuesten Virenscanner inklusive Firewall verwenden. Weitere Infos unter http://www.botfrei.de .

Denial-of-Service-Attacken
Bei Denial-of-Service-Attacken (Angriffe zur Blockierung eines Dienstes) geht es darum, einen Webserver oder einen Internetdienst so auszulasten, so dass er im Internet nicht mehr erreichbar ist. Um das zu erreichen, werden massenhaft Datenpakete an den entsprechenden Server geschickt. Diese Angriffe können einzelne Rechner oder Botnetze ausführen. Die Attacken werden immer unvorhersehbarer und effizienter, weil sie an unterschiedlichsten Stellen der IT-Infrastruktur ansetzen und sowohl die Zahl als auch die Leistungsfähigkeit der Botnetze steigt. Denial-of-Service-Angriffe werden mitunter auch als Ablenkungsmanöver eingesetzt, um gleichzeitig Schadsoftware zu aktivieren und zum Beispiel sensible Daten oder geistiges Eigentum zu stehlen.

Spam
Drei von vier E-Mails sind unerwünscht. Zwar ist Spam zahlenmäßig rückläufig, trotzdem bleibt es eine der größten Gefahren im Internet. Oft verbirgt sich hinter scheinbar seriösen E-Mails mit Rechnungen oder Informationen zu Online-Bestellungen eine infizierte Datei oder ein Download-Link für gefährliche Schadsoftware. Die meisten Internet-Provider haben zwar Spam-Filter eingerichtet, die potenziell gefährliche E-Mails aussortieren. Internetnutzer sollten dennoch vorsichtig sein und weder auf Anhänge noch auf Links in E-Mails unbekannter Herkunft klicken. Neuestes Phänomen ist Social Media Spam, das über soziale Netzwerke, Apps oder Kurznachrichtendienste verbreitet wird. 

Phishing
Möglichst viele sensible Daten in kurzer Zeit bekommen, das Ziel steckt auch hinter Phishing. Gefälschte Mails enthalten Links zu Online-Händlern, Bezahldiensten, Paketdiensten oder sozialen Netzwerken. Dort geben die Opfer dann nichtsahnend ihre persönlichen Daten Preis. Häufig holt sich aber auch ein unerkannter Trojaner die vertraulichen Informationen. Vor allem wollen Cyberkriminelle so an die Identität der Opfer in Kombination mit den zugehörigen Zugangsdaten zu Online-Banking oder anderen Diensten kommen. Oberstes Gebot: den gesunden Menschenverstand nutzen. Banken und andere Unternehmen bitten ihre Kunden nie per E-Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben. Diese Mails am besten sofort löschen. Das Gleiche gilt für E-Mails mit unbekanntem Dateianhang oder verdächtigen Anfragen in sozialen Netzwerken. Auch bei scheinbar bekannten Absendern sollten die Empfänger den Inhalt kritisch hinterfragen. Hinweise sind logische Schwächen, zum Beispiel eine allgemeine Anrede oder Verweise auf eine nicht getätigte Bestellung.

Viren-Baukästen
Viren-Baukästen (Exploit Kits) sind Programme, die die Entwicklung individueller Schadsoftware ermöglichen und Cyberangriffe praktisch automatisieren. Die Programme können Drive-by-Downloads initiieren und nutzen eine Vielzahl weiterer Verbreitungswege, um Computer zu infizieren. Typisch für Viren-Baukästen ist ihre einfache Handhabung, die sie auch für technische Laien benutzbar macht.

Physischer Verlust
Genauso gefährlich wie Angriffe auf IT-Systeme ist der Verlust von Datenträgern. Entweder werden Notebooks, Tablets oder Smartphones gestohlen oder ihre Besitzer verlieren sie versehentlich. Vor allem auf Reisen kommen immer wieder Geräte abhanden und nur ein Teil findet sich wieder an. Der Zugang zu den Geräten sollte durch sichere Passwörter geschützt und sensible Daten sollten verschlüsselt werden. Zudem können Inhalte mit entsprechenden Tools auch aus der Ferne gelöscht werden, sofern das Gerät online ist.

Datenverlust
Wichtigste Folge von Cyberangriffen ist der Verlust sensibler Daten. Neben großen Unternehmen waren davon zuletzt auch Prominente betroffen. Ganz egal, wie die Informationen abhandengekommen sind, die Folgen können verheerend sein. So können Kredit­kartendaten missbraucht, beim Online-Banking Überweisungen getätigt oder der Besitzer der Daten mit einer Veröffentlichung sensibler Informationen erpresst werden.

Hinweis des Bitkom: Grundlage der Angaben ist der Bericht „ENISA Threat Landscape 2014“ sowie Analysen des Bitkom.

Quelle: Bitkom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. / www.bitkom.org/ / Presseinformation IT-Sicherheit vom 27. März 2015 / https://www.bitkom.org/de/presse/8477_81917.aspx